Schrankleichendesigner2017

Die liebe Conny von „Die graue Maus“ hatte eine hervorragende Idee. Ein Wettbewerb, bei dem man einen wirklich hässlichen Stoff in ein tolles Nähwerk verwandeln soll. Ich hab mich beworben, wurde genommen und das Grauen nahm seinen Lauf….

Da außer der Idee nich nicht viel da war, ging es in der Gruppe anfangs recht chaotisch zu. Schnell war klar, dass es eine Tauschrunde gibt, damit niemand seine eigene Schrankleiche vernäht. Es wurde viel gepostet, diskutiert („Ist das ne Schrankleiche? Der ist doch schön!!!“), gelacht und getauscht. Ich wähle eine Webware, die ich gar nicht als schrecklich empfand. Ich hatte direkt ein sommerliches Kleid im Kopf.

Tja. Bis der Stoff ankam….

 

„Schrankleichendesigner2017“ weiterlesen

Sweatjackenliebe

Ich liebe Sweatjacken für meinen Sohn. Doppellagige sind schön dick und dienen perfekt als Übergangsjacke, einlagige Jacken sind perfekt für den Sommer, wenn es morgens noch etwas kühl ist.

„Sweatjackenliebe“ weiterlesen

Challenge Accepted

Als ich den Probenähaufruf von Waldgefährten las, habe ich mich direkt beworben. Das Label Waldgefährten hat wunderschöne Ebooks für kleine Kuscheltiere. Besonders beliebt und bekannt ist hier „Reh Emmi“, in das ich mich schon lange verliebt hatte. Beim Probenähen sollte es um ein neues Ebook gehen, aber dieses Mal nicht für Kuscheltiere, sondern für ein Kleidungsstück. Welches, wurde jedoch nicht verraten. „Challenge Accepted“ weiterlesen

Behind the scenes – Probenähen

Wer sich in der Online-Nähszene bewegt, kommt früher oder später mit dem sogenannten Probenähen in Berührung. Was hat es eigentlich damit auf sich? Nun, der Markt ist ja nahezu überschwemmt von Ebooks und Freebooks. In der Nähszene ist ein „Ebook“ eine (kostenpflichtige) Anleitung inklusive Schnittmuster. Als pdf. Ein „Freebook“ ist ein kostenfreies Ebook.

Beide Varianten haben eines gemeinsam: Es steckt viel Arbeit darin. Das Feintuning an so einem Ebook wird mit einem Probenähen gemacht. Ein ausgewählter Kreis von Näherinnen näht den Schnitt in jeder Größe, um die Passform zu optimieren und die Anleitung auf Qualität zu überprüfen. Der Lohn ist das Ebook (gut, bei Freebooks erübrigt sich das) und die Reputation. Diese wiederum führt zu weiteren Probenähereien und (was wir ja alle wollen) vielleicht sogar irgendwann mal Designnähen zu dürfen für einen Stoffhersteller oder ähnliches. Da ich das Thema recht spannend finde, habe ich mich das ein oder andere Mal auch beworben. Das geschieht einfach, indem man bei einem Aufruf (über Facebook) kurz schreibt, welche Größe man nähen kann, idealerweise mit einem Link zu seiner Seite. „Behind the scenes – Probenähen“ weiterlesen

Männer benähen….

Ich habe mich lange dagegen gesträubt, meinen Mann zu benähen. Und ich mache es noch immer nicht gerne. Ich weiß gar nicht warum. Ist es der eigene Anspruch, es dann besonders perfekt zu machen? Die Angst, der Mann trägt es nur aus Höflichkeit oder (Gott bewahre) Mitleid? Oder einfach banale, rein praktische Gründe: Die laaaaaangen Nähte. Der hohe Stoffverbrauch? Oder die eingeschränkte Farbwahl aus Grau, Schwarz und „darf ruhig bunt sein“ = Dunkelblau.

Aber nachdem ich mir dann das Schnittmuster Miro für die ganze Familie zugelegt habe und auf dem Stoffmarkt dehnbaren Sweat gekauft hatte, musste ich ja irgendwann ran. Außerdem besaß ich mittlerweile eine Overlock-Maschine, die langen Nähte waren also auch kein Grund mehr… Also los! Als erstes pauste ich das Schnittmuster in der Größe meines Mannes ab und schnitt die einzelnen Teile aus. Allein das dauerte schon zwei Stunden. 20160308_154841Als nächsten Schritt plante ich (zusammen mit meinem Mann), welche Farben verwendet werden. Das führte dazu, dass der Pulli nicht mehr meinen Vorstellung entsprach, was meine Lust am Nähen noch mehr schmälerte.

Es dauerte nochmal zwei Wochen bis ich mich endlich an den Zuschnitt machte. Dann ging es aber recht zügig und kurz danach war der Pulli fertig. Unten senfgelb, die Arme grau und der Rest Olivgrün. Der Innenteil des Kragen aus dem süßen Bullistoff, den der Kleine ebenfalls am Pulli trägt. Also sogar bisschen Partnerlook. Feuerprobe also einigermaßen bestanden.

Beim nächsten Stoff-Onlinegroßeinkauf („Ich brauch nur Bündchen“), stolperte ich über einen wunderbaren Sommersweat in Jeansblau. Ein 1,90m Reststück im Angebot. 1,90m reicht für einen Papa-Pulli und einen Sohnemann-Pulli. Also gekauft. Diesmal sollte es wieder der Miro, aber ohne Unterteilung werden.Damit sich das Unterfangen nicht wieder Ewigkeiten hinzieht, habe ich auch am gleichen Tag der Lieferung noch zugeschnitten. Und wie das bei mir so ist: Wenn die fertigen Stoffteile vor mir liegen, gibt es kein Halten mehr. Also waren die beiden Pullis ratzfatz zusammengenäht. Da mir die aber etwas zu simpel erschienen, beschloss ich, meine neue, mit viel zu vielen Stichen ausgestattete Nähmaschine zu nutzen. Die hat nämlich einen ganz netten Fake-Coverstich. Und ich bin großer Fan von Covernähten. Also auffälligen, breiten Ziernähten. Ich nahm ein Stück vom Sweat und erstellte ein paar Probenähte in verschiedenen Farben. Mein Mann durfte sich dann eine Farbe aussuchen.

20160320 002

Er wählte (wer hätte es geahnt) grau. Aber ich finde die Kombi auch recht schön, also war das genehmigt 😉 Ich nähte also über jede der vier Armnähte einen Fakecoverstich. Boah, dauerte das lange! Ich habe auch noch den Startknopf statt des Fußpedals genutzt und so war das Nähen dieser Ziernähte irgendwie wie das Fahren von 100km auf einer leeren Autobahn. Mit Tempomat. Mit 80 km/h. Gääääähn…..

Aber ich finde, es hat sich gelohnt. Die Covernähte werten den Pulli doch enorm auf.

Da mein Mann keine Kapuzen sonderlich mag, stellte sich nun die Frage, welcher Kragen. Er stellte mich wiedermal vor eine schier unlösbare Aufgabe „Irgendwas cooles so an der Seite“. Ahja.

Nachdem ich im Internet suchte, Facebookgruppen befragte und mich bei Pinterest inspirieren ließ, entschied ich mich für einen Wickelkragen mit Paspel am Rand. Nach einigem hin und her, Schnittmuster ausschneiden zusammenlegen, neu abpausen…. war endlich das Schnittmuster fertig. Und kurz danach auch der Kragen. Leider wurde es überhaupt gar nicht so, wie ich mir vorgestellt habe. Die Paspel ist ganz furchtbar eingenäht. Ausgerechnet vorne sieht man zwei Nähte (meine und die der Paspel), der Kragen ist zu hoch für seine dicke, oder anders gesagt, der Kragen ist zu dünn für seine Höhe. Dadurch steht er nicht, sondern fällt in sich zusammen. Mit etwas hinzuppeln und fixieren war der Kragen aber dann ok. Und eins ist er ganz sicher: Individuell!

Für den Kleinen habe ich den Kragen etwas vereinfacht. Unten ist er einfach gerade und statt einer Paspel gab es nur eine Fakepaspel, also ein Streifen Jersey, der erst festgeheftet wird und dann wie eine Paspel eingenäht wird. Aber das stört ja nicht. Im Gegenteil. Hier passt auch Höhe und Kragenstärke und ich finde, er sieht sehr süß aus!

Nächstes Problem war dann, passendes Bündchen zu bekommen. Im Onlineshop gab es keinen, also bin ich die örtlichen Stoffgeschäfte abgefahren, ausgerüstet mit einem Stück vom Sweat und habe nach passendem Bündchen gesucht. Natürlich habe ich KEIN Bündchen gefunden…. Also habe ich doch online bestellt, was ja ein halber Blindflug ist, wenn man einen ganz bestimmten Farbton sucht. Aber da war dann ein passendes Bündchen dabei. Glück gehabt 😎

Und hier das Ergebnis. Also ich finde den Partnerlook ja total süß.

Wendehosenkopfchaos

Heute habe ich eine weitere super bequeme Hose nach einem selbst gebastelten Schnittmuster genäht, das ich hier bereits vorgestellt habe.

Und wieder sollte es eine Wendehose werden. Für eine Seite wählte ich einen süßen Tierstoff aus dem Hause Lillestoff, der toll zu einem braun-türkisen Ringelbündchen passt, das schon lange im Schrank wartet. Die andere Seite sollte schlicht uni werden. Einer meine Favoriten hier ist die Trendfarbe „schlamm“. Oder, wie man in höheren Kreisen sagt, „taupe“, gesprochen wird das Tooop. Ist halt ein Braungrau 😉

Da Braungrau allein aber doch etwas fad wirkt, habe ich aus dem Bündchenstoff noch ein Herz appliziert und eine Knopfleiste mit einer Ziernaht angedeutet. Das Herz habe ich mit einem groben Zickzack angenäht, ich mag das so schön rustikal. Für die Ziernaht habe ich den Overlockblindstick meiner Nähmaschine missbraucht. Das war einer der wenigen Stiche, die auch bei einer einzelnen Lage Jersey ein vernünftiges Stichbild erzeugen.

Dann werden die einzelnen Hosen und die Bündchen zusammengenäht. Soweit so einfach. Und mit der Overlock auch ratzfatz gemacht.

An diesem Punkt merke ich dann, dass ich die Wendeöffnung vergessen habe. Naja. dann trennte ich eben nochmal ein Stück auf. Eine Ovinaht trennt sich deutlich besser auf als z.B. ein Dreifachgradstich. Also merke: Wendeöffnung nicht vergessen!

Dann wurde es tricky. Da ich ja bereits mehrere Wendehosen genäht habe, hielt ich es nicht für nötig, nochmal in die Anleitung zu schauen. Ich nehme dafür übrigens das Tutorial von Olilu: Wendehose mit Bündchen. Ich steckte die Hosen ineinander. Und ich wusste, die Beinbündchen werden durch die Wendeöffnung angenäht. Aber es scheiterte schon daran, dass ich nicht wusste, ob die Hose dafür bereits gewendet sein musste oder nicht. Also musste ich am Ende doch die Anleitung zu Hilfe nehmen. Man wird eben nicht jünger und das Gedächtnis wird nicht besser.

Aber nun konnte es endlich losgehen. Zuerst werden die Hosen ineinander gelegt. Die Hose mit der Wendeöffnung ist außen. Die rechten Seiten zeigen zueinander. Zwischen diese Lagen kommt dann oben das Bauchbündchen. Die offenen Seiten liegen alle übereinander, das Bündchen verschwindet also nach innen. Das ganze wird dann festgesteckt und komplett zusammengenäht:

Danach darf das erste mal gewendet werden. Hier sollte man auch direkt schauen, ob auch alle Lagen erwischt wurden. Korrekturen sind noch einfach vorzunehmen.

20160320 036

Und jetzt wird es richtig spannend. Man steckt die Hosen ineinander. Anschließend klappt man die innere Lage des Hosenbeins 2 cm nach außen, die äußere Lage nach innen. Dazwischen steckt man dann das Beinbündchen. Die offenen Seiten zeigen Richtung Bauchbündchen, sind aber im inneren des Hosenbeins. Dieses Päckchen zieht man dann durch die Wendeöffnung nach außen. Ich stecke die Lagen vorher etwas fest, damit ich nach dem Durchziehen durch die Wendeöffnung noch weiß was wohin kommt. Das sieht nämlich seltsam aus:

20160320 037

Das Bündchen wird dann festgenäht. Das ist wirklich etwas fummelig und man muss sehr gut darauf achten, dass immer alle vier Lagen mit vernäht werden. Ich musste zweimal auftrennen, weil das Bündchen nicht ganz mitgenommen wurde. Und am Ende gibt es nun noch immer eine kleine Stelle, wo das Bündchen offen ist. Nach dem annähen sieht es übrigens immernoch seltsam aus:

20160320 038

Hier ist auch schön zu sehen, wie schwierig es war, alle Lagen unter die Ovi zu quetschen. Die Naht dadurch eine Katastrophe. Aber das schöne ist ja: Bei einer Wendehose sind die Nähte gut versteckt und sehen nie wieder das Tageslicht.

Dann zieht man die Beine wieder am Bündchen zurück durch die Wendeöffnung und fertig ist die Wendehose:

Fast fertig. Man muss natürlich noch die Wendeöffnung verschließen.

Sie ist nun wirklich nicht perfekt geworden. Wie gesagt, ist das Bündchen nicht ganz erfasst worden und an einem Bein hat sich das Bündchen beim (dritten) annähen auch so verdreht, dass die Naht nun vorne ist. Aber irgendwann ist nun einmal der „mir egal, ich lass das jetzt so“-Punkt erreicht und man beschließt, dass die Hose fertig ist. Und beim Tragen sieht man solche Dinge ja eh kaum. Jedenfalls achtet keiner drauf. und wenn doch. Ist eben ein Unikat 😎

Und hier noch ein paar Tragefotos. Auch wenn der Kleine kurz vorm Mittagsschlaf so gar keine Lust hatte. Aber das Leben mit nähender Mama ist nun einmal kein Zuckerschlecken 😉

Mut zu Streifen!

Früher dachte ich, dass das mutigste an Streifen sei, wenn man sie auch mit 3 oder 10 Kilo zuviel am Körper getragen hat. Insbesondere die Variante in Quer. Seit ich nähe, weiß ich, was tatsächlich mutig ist: Streifenstoff zu vernähen! Jedenfalls, wenn man nicht der genauste Typ ist. Und ich bin eher der Pareto-Typ (Vorsicht, bisschen Zahlenspielerei): Es gibt Dinge, da erreicht man 80% des Ergebnisses mit 20% Aufwand. Um bis auf 100% des Ergebnisses zu gelangen, benötigt man die restlichen 80% Aufwand. Das nennt man Pareto-Prinzip. Da (Achtung, Angebeter-Zitat) ein gutes Pferd nur so hoch springt wie es muss, bin ich normalerweise eher der 80% Typ. Aber bei Streifen reichen 80% des Ergebnisses leider nicht.

Lange Rede kurzer Sinn: Damit Streifen nicht furchtbar schief aussehen, muss man es wirklich ordentlich machen! Daher hab ich mich davor immer gedrückt. Da ich aber letztens einen hübschen Ringelstoff ergattert habe, habe ich mich der Herausforderung gestellt. Schon länger geplant war ein Geburtstagsshirt für meinen Sohn. Der wird bald 1 Jahr alt. (Ich muss jetzt nicht erwähnen, wie sehr die Zeit rennt…. ) Für den Nachmittagskaffee wartet schon ein gestrickter Pullunder von der lieben Oma, für das Frühstück darf es weniger gediegen sein. Da sollte es ein einfaches Ringelshirt mit einer applizierten Zahl sein. Eigentlich finde ich sowas etwas affig, aber andererseits ist es auch eine schöne Erinnerung.

20160228 014.JPGBeim Verarbeiten von Streifen ist natürlich ein grader Zuschnitt das A&O. Erste Herausforderung: Den Bruch so zu legen, dass die Streifen auch übereinander liegen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Der Ringelstoff ist ein dünner Viskosejersey, den ich grundsätzlich ganz gerne für Babyshirts nehme. Wegen der guten Dehnbarkeit und weil er schön leicht ist. Aber es ist keine Baumwolle, daher mag das sicher nicht jeder für sein Kind. Die gute Dehnbarkeit und die dünne Verarbeitung macht den Stoff aber auch sehr rutschig. So dass es gar nicht mal so einfach war, den Bruch ordentlich zu legen. Aber mit etwas Geduld ging es natürlich.

Dann werden erst Vorder- und Rückteil zugeschnitten. Hier konnte ich mich dann beim unteren Rand an den Streifen orientieren, so dass das Muster genau grade auf dem Stoff lag. Ich sorgte dafür, dass die Streifen unter den Armlöchern (also in Achselhöhe) bei Vorder- und Rückteil identisch sind. Von dort nach oben weichen die Schnittteile in ihrer Form ab.20160228 015

 

Anschließend werden die Arme zugeschnitten. Auch hier nahm ich die Achsel als Orientierungspunkt. ich schaute also, dass auch beim Ärmel, der helle Streifen etwas unterhalb der Achsel liegt. Normalerweise schneide ich die Ärmel in doppelter Stofflage zu, so dass man direkt auch den spiegelverkehrten Arm hat. In diesem Fall machte ich das jedoch nacheinander.

Nachdem die 4 Teile zugeschnitten waren, musste das Vorderteil nun dekoriert werden. Von meiner Namenswimpelkette hatte ich noch ein Stück von einem grünen Streifenstoff übrig, auf das bereits Vliesofix aufgebügelt ist. Vliesofix ist ein dünnens Vlies, das beidseitig durch Bügeln klebrig wird. Man kann damit also quasi selbst Bügelbilder herstellen, bzw. Applikationen auf dem Stoff fixieren. Ich habe mittlerweile einen recht großen Fundus an kleinen „Stoff-mit-Vliesofix“-Resten. Perfekt für kleine Applikationen. Zuerst kam also eine „1“ aufs Shirt. Und weil die alleine etwas einsam aussah, beschloss ich, der Zahl noch ein Krönchen aufzusetzen. Die Zahl habe ich nach dem Aufbügeln mit einem Gradstich fixiert. Bei dem Krönchen habe ich mir das gespart, ich hoffe einfach, es hält auch so.

Dann ging es ans Zusammennähen. Hier muss man natürlich schauen, dass die Linien wie geplant aufeinander treffen. Ganz 100% hat es bei mir nicht geklappt, aber ich bin dennoch mächtig stolz, da ich doch recht nah an 100% gekommen bin. Für mich jedenfalls. Oder wie ich gerne sage: Im Rahmen meiner Fähigkeiten ist das super so!

20160228 021

Dann noch die Seitennähte schließen (auch hier natürlich auf die Linien achten!), Bündchen dran und fertig ist das Geburtstagsshirt!

Und hier noch ein paar Detailaufnahmen, um auch nochmal mit meinen getroffenen Linien anzugeben 😉

Tragefotos gibt es (noch) keine. Schließlich sind es bis zum Geburtstag noch ein paar Wochen!

A striped Star

Letztens waren meine liebe Freundin und ich in einem Stoffgeschäft, dass kurz vor der Schließung stand auf Schnäppchenjagd. Unter anderem erstand ich einen dunkelblau-rot gestreiften Jersey. Eigentlich kaufe ich normalerweise eher Brauntöne oder Grautöne. Mal Türkis noch oder Senfgelb. Aber dieser Ringeljersey gefiel mir wirklich gut. Außerdem hatte ich noch einen roten Jersey aus einem Überraschungspaket zu Hause. Die Idee zum Pulli hatte ich da schon im Kopf. Eine Negativ Applikation sollte es werden.

Dazu habe ich wie gewohnt die Schnittteile zugeschnitten. Auf das Vorderteil habe ich dann (nach Vorlage) einen Stern auf die rechte Seite gemalt. Dazu verwende ich einen Trickmarker, der sich durch Wasser entfernen lässt. Andere zeichnen die Applikation sicher hinten auf, aber bei meiner Maschine ist das Stichbild von oben deutlich schöner, so dass ich lieber auf der rechten Seite nähe. Dann steckt man den Hintergrund der Applikation auf die Rückseite des Schnittteils. Hier muss man darauf achten, dass der Stoff auch das gesamte Motiv bedeckt und die rechte Seite zum Vorderteil zeigt. Also links auf rechts. Dann wird von vorne der Stern mit einem einfachen Gradstich nachgenäht. Um einen „abgeranzten“ Look entstehen zu lassen, kann man, so wie ich hier, auch noch parallele Linien auf die Applikation nähen. Der Jersey des vorderen Stoffs bleibt dann auf diesen Linien erhalten. Da ich nicht so geschickt im freien Nähen bin, habe ich mir diese Linien ebenfalls vorgemalt.

Danach muss man die vielen Fäden nach hinten bringen und dort verknoten. Bei mir 20 Stück. Eine Arbeit, die ich am Nähen so gar nicht mag… Aber auch das gehört dazu. Anschließend sollte man noch den Hintergrundstoff soweit wie möglich an der Naht kürzen.

Dann wird es spannend. Auf der Vorderseite schneidet man jetzt vorsichtig den vorderen (hier roten) Stoff weg. Man muss sehr aufpassen, dass man nicht aus Versehen in den Hintergrundstoff schneidet. Das wäre echt ärgerlich!

Ich hatte wieder Glück und habe nur den roten Stoff erwischt:

Anschließend wird der Pulli wie gehabt zusammen genäht.

Auf den Ringelärmel bin ich ganz schön stolz. Ich schaffe es nämlich selten dass sich die Linien treffen. Daher vernähe ich grundsätzlich nur ungern Streifen, obwohl ich die total super finde. Aber Streifen verzeihen keinen schiefen Zuschnitt und keine schiefe Naht. Bündchen hatte ich kein passendes da, also nahm ich auch dafür den geringelten Jersey.

 

Unverhoffter Lieblingshosenschnitt

Bei diesem Beitrag möchte ich mich zuallererst für die schlechten Bilder entschuldigen. Sie sind nur für Whatsapp gemacht worden und demzufolge unscharf. Dafür sind die Farben aber relativ gut erkennbar 😉

Ich wurde gebeten für die Großcousine meines Sohnes eine Hose zu nähen. So eine Mitwachshose mit langen Bündchen. Als ich das Bild sah, erkannte ich sofort das Schnittmuster Dschinni von FeeFee. Eine Hose, die mir wirklich so gar nicht gefällt. Daher tat ich mich dann schwer, das Schnittmuster zu kaufen. Ich bin wirklich gerne bereit, Schnittmuster bzw Ebooks zu kaufen, aber nur für eine Hose? Und die auch noch für jemand anderes? Nee, irgendwie doof. Also musste ich selbst ran. Ich nahm mir als Grundschnitt den Frechdachs. Den kürzte ich dann unten ungefähr 10-15 cm. Den Abschluss des Beines rundete ich ab, so wie bei der Hose Frida von Milchmonster. Unten sollten dann Bündchen dran, ähnlich wie bei der Dschinni.

Da ich keine Ahnung hatte, ob die Hose so auch passt, musste eine Probehose her. Ich nahm mir unifarbenen Jersey und das schlechteste Bündchen, das ich im Schrank fand (ein vermeintliches Schnäppchen vom Stoffmarkt, hübsch, aber leiert sehr aus). Da man bei den Schnitten mit Seitennaht nie weiß wo vorne und hinten ist, habe ich noch schnell aus dem Bündchenstoff  ein Herz appliziert.

Hosen sind ja ratzfatz genäht und 6 Nähte später lag das Probestück vor mir:

Was soll ich sagen? Sowohl Schnitt als auch Farbe fand ich super! Und als mich später ein paar Tragefotos erreichten, war ich verliebt:

Außerdem sieht man ja, wie bequem die Hose ist und wie gut sie sitzt! Und so zögerte ich nicht lang, verkleinerte das selbst erstellte bzw. angepasste Schnittmuster ein wenig und nähte für meinen Sohn zwei Wendehosen. Die gewünschte Hose für das Großcousinchen wurde natürlich auch noch genäht und für einen frisch geborenen Neffen gab es ebenfalls eine.

Bei letzterer (mit dem Simpsons-Stoff) habe ich die Bündchen extra eng gemacht, da ich mich noch erinnert habe, wie mein Sohn anfangs aus jeder Hose rausgerutscht ist, weil er meistens die Beinchen angewinkelt hat.

Und hier noch ein paar Tragefotos von meinem Sohn. Da die Hose immer super sitzt, egal ob beim Robben, krabbeln, stehen, klettern, toben, liegen, getragen werden…. gehört sie mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingshosen. Sie sind entweder in der Waschmaschine oder an meinem Sohn… Ich merke gerade, dass ich davon unbedingt mehr benötige! Spätestens, wenn der Kleine in die Krippe kommt.

Strampler Mikey

Heute möchte ich ein Schnittmuster vorstellen, das ich bereits dreimal für ein Erstlingsgeschenk verwendet habe.

Strampler Mikey 2.0 von Le-Kimi. Der Strampler besteht aus Vorder- und Rückteil, wobei der obere Bereich durch einen Beleg doppelt ist. Dadurch ist er wirklich einfach zu nähen, da nicht mit Jersey versäumt werden muss, wovor wie Anfänger uns ja gerne drücken 😉

Da das Schnittmuster beim Ausdruck zweigeteilt ist bietet sich eine solche Unterteilung auch beim fertigen Strampler an. Man kann ihn auch durch Taschen ergänzen. Bei den kleinen Größen macht das aber ja noch keinen Sinn, sondern wäre nur eine optische Spielerei.

Ich wählte beim ersten Mikey eine ganz einfache Variante, nur mit einem Stern verziert. Beim zweiten versuchte ich mich an einer Unterteilung. Wobei mir leider die Streifen verrutscht sind und alles etwas schief wurde. Der dritte Strampler ist aus kuscheligem Wintersweat. Und da dieser für einen kleinen Jungen ist, der es etwas eilig hatte, auf die Welt zu kommen, habe ich ihn beim Zuschnitt etwas schmaler gemacht. Ich hoffe, er wird passen.

Hier sind die guten Stücke: