Schrankleichendesigner2017

Die liebe Conny von „Die graue Maus“ hatte eine hervorragende Idee. Ein Wettbewerb, bei dem man einen wirklich hässlichen Stoff in ein tolles Nähwerk verwandeln soll. Ich hab mich beworben, wurde genommen und das Grauen nahm seinen Lauf….

Da außer der Idee nich nicht viel da war, ging es in der Gruppe anfangs recht chaotisch zu. Schnell war klar, dass es eine Tauschrunde gibt, damit niemand seine eigene Schrankleiche vernäht. Es wurde viel gepostet, diskutiert („Ist das ne Schrankleiche? Der ist doch schön!!!“), gelacht und getauscht. Ich wähle eine Webware, die ich gar nicht als schrecklich empfand. Ich hatte direkt ein sommerliches Kleid im Kopf.

Tja. Bis der Stoff ankam….

 

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Meine erste Tasche!

Da ich in den letzten Tagen abends Zeit hatte, habe ich mich mal an ein Projekt gewagt, das ich schon lange vorhatte. Eine Handtasche, genauer gesagt, eine Foldover-Tasche. „Foldover“ bedeutet, dass der obere Teil der Tasche umgeklappt werden kann, so dass wirklich niemand unbemerkt an den Inhalt gelangen kann. Vor Jahren hatte ich mir eine solche Tasche gekauft und war seitdem immer wieder auf der Suche nach einer neuen. Tja, und dann sah ich diese Tasche plötzlich in allen möglichen Nähgruppen bei Facebook. Die Foldover-Tasche von Hansedelli. Es war direkt klar, dass ich mich da mal heran wagen musste. Ja, und dieses Wochenende war es dann so weit. Ich kaufte Kunstleder bei Tedox, bestellte Karabiner und Reißverschlüsse im Internet (die sind im örtlichen Handel wirklich unverschämt teuer) und ergatterte auch noch einen schönen, dicken, passenden Baumwollstoff als Reststück in einem Stoffladen.

Zuerst hab ich die Innenseiten zugeschnitten und die Außenseiten zusammen genäht.

Bei den Außenseiten hatte ich dann schon das erste Problem. Trotz Teflonfüßchen wollte das Kunstleder beim Absteppen einfach nicht transportiert werden. Ich musste also manuell nachhelfen. Das sieht man deutlich am Stichbild, es ist sehr ungleichmäßig. Aber da schaut ja niemand so genau hin 😉 Die Innenteile sind mit Vlieseline H250 verstärkt, bei der Außenseite ist nur der obere Bereich mit dem Baumwollstoff mit H630 verstärkt.

Bei dem einen Innenteil sieht man auch schon den ersten Schnickschnack der Tasche: Eine zweigeteiltes Innenfach für Handy , Schlüssel und co. Das ist ganz simpel einfach auf das Innenteil aufgesetzt und abgesteppt:

Die Zwillingsnadel hab ich dafür (wie unschwer zu erkennen ist) NICHT benutzt. Das ist mir bei dem groben Stoff auch zu heikel mit den zarten Nädelchen. Ich habe übrigens für die gesamte Tasche eine 90er Jeansnadel verwendet. Gut. Eigentlich zwei. Die erste ist am Reißverschluss gescheitert…

Tja, nachdem die Tasche also soweit war, musste ich eine Zwangspause einlegen, weil der Onlineshop meines Vertrauens leider etwas hinterherhinkte mit der Lieferung von Reißverschlüssen, Gurtband und co. Gestern Abend ging es dann aber weiter. Da ich aber soooo im Nährausch war, habe ich ganz vergessen, das ein oder andere Foto zu machen. 😳

Das erste mal Reißverschluss, das erste mal eine Tasche, das erste mal Kunstleder…. war schon spannend. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bin stolz wie Bolle:

Das Gurtband ist selber genäht, da von den bestellten Bändern optisch keines gepasst hat. Dazu habe ich einen 10 cm breiten und 140 cm langen Streifen rundherum versäubert, die Seiten eingeschlagen, das ganze in der Mitte gefaltet (natürlich immer gut gebügelt) und dann die Ränder der Länge nach abgesteppt.

Neben dem Innenfach hat die Tasche sogar noch ein Reißverschlussfach! Hab keinen Schnickschnack ausgelassen. Nähen am Limit 😆 Hier ein paar Detailfotos. Selbstverständlich nur von den schönen Stellen 😎

Die Tasche ist ein schönes Beispiel dafür, dass sich sogenannte Ebooks meistens lohnen. „Ebooks“ sind in den Hobbynähkreisen Schnittmuster mit Anleitungen, die man im pdf -Format käuflich erwerben kann. Im Gegensatz zu „Freebooks“ (welch eine herrliche Wortschöpfung, oder?), die kostenlos sind. Daneben gibt es natürlich noch die klassischen Papierschnittmuster. Hier handelt es sich jedenfalls um ein Ebook und die Anleitung dieser Tasche ist wirklich, wirklich verständlich. Jeder kleinste Schritt ist mit vielen Bildern erklärt, so kann man auch als Anfänger ohne Probleme eine tolle Tasche nähen! Super Sache, wirklich. Vielen Dank an Hansedelli für das tolle Ebook!

Und da die Tasche unendlich viele Stoffkombinationen ermöglicht und Frau ja sowieso nie genug Taschen haben kann, werden wohl noch einige Foldovers folgen!