Schrankleichendesigner2017

Die liebe Conny von „Die graue Maus“ hatte eine hervorragende Idee. Ein Wettbewerb, bei dem man einen wirklich hässlichen Stoff in ein tolles Nähwerk verwandeln soll. Ich hab mich beworben, wurde genommen und das Grauen nahm seinen Lauf….

Da außer der Idee nich nicht viel da war, ging es in der Gruppe anfangs recht chaotisch zu. Schnell war klar, dass es eine Tauschrunde gibt, damit niemand seine eigene Schrankleiche vernäht. Es wurde viel gepostet, diskutiert („Ist das ne Schrankleiche? Der ist doch schön!!!“), gelacht und getauscht. Ich wähle eine Webware, die ich gar nicht als schrecklich empfand. Ich hatte direkt ein sommerliches Kleid im Kopf.

Tja. Bis der Stoff ankam….

 

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Puschenfieber!

Zum ersten Weihnachtsfest des Kleinen wünschten wir ihm von den Großeltern Lederpuschen. Er fing auch gerade an sich hochzuziehen, also der perfekte Zeitpunkt für rutschsichere Puschen. Barfuß ist im Winter ja auch nicht optimal, obwohl ich grundsätzlich großer Barfußfan bin. Selbernähen wollte ich nicht, da mir das viel zu fummelig erschien.

Jedenfalls kam es aber so, dass keine Lederpuschen unter dem Weihnachtsbaum lagen, sondern das Geld, um welche zu kaufen. Als ich dann aber gesehen habe, dass die Puschen zwischen 20 und 50 Euro kosten, beschloss ich, es doch mal mit selber nähen zu versuchen. Das Unterfangen schob ich dann aber wieder Wochenlang vor mir her. Bis ich im Infoblatt der Krippe stand, dass die Kinder rutschsichere Puschen da haben sollten. Hm. In dem Moment war mir dann klar, dass ich nun doch nähen muss. Kurzerhand bestellte ich bei Joe&Anna Leder. Ein Restepaket für Jungs und weil ich nicht sicher war, wieviel das ist, noch zwei Din A3 Zuschnitte in den neutralen Farben braun und grau. Das Restepaket hätte aber dicke (!) gereicht. Für sicherlich 4-5 Puschenpaare. Dazu noch ein Päckchen Ledernadeln.

Das Paket kam bereits am nächsten Tag an und das war ein verregneter Samstag. Samstags kümmert sich mein Mann um den Kleinen, so dass ich dann Zeit habe. Es gab also in dem Moment keinen Grund, NICHT sofort anzufangen.

Das kostenlose Schnittmuster Theo hatte ich mir bereits heruntergeladen und ausgedruckt. Auch hier: Keine Ausreden….

Also ging es los. Da mein Mann erwähnte, er hätte gerne ein Fußballmotiv, bastelte ich auch noch kurzfristig mit Stoffresten und Vliesofix kleine Fußbälle zusammen. Heute würde ich eher nochmal losfahren und Applikationen kaufen. Aber für die Probepuschen sollte das reichen.

Das erste Paar war eine Katastrophe beim Nähen. Das Leder wollte sich einfach nicht unter dem Nähfuß bewegen, sondern klebte daran fest. Ich versuchte es mit Tesafilm unter dem Füßchen und mit Klebeband. Keine Chance. Erst Backpapier brachte da einen Erfolg. Allerdings führte das dazu, dass ich mehr oder weniger im Blindflug nähte und alles sehr krumm und schief wurde. Trotz dieser mehr als widrigen Umstände muss ich sagen, dass es Spaß machte. Und als das erste Paar fertig war, war ich stolz wie nie auf ein genähtes Werk:

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Dann bestellte ich ersteinmal ein Teflonfüßchen. Als das ankam, probierte ich es direkt aus. Und siehe da: Es ist jetzt nicht so, dass man Leder damit ähnlich komfortabel nähen könnte wie Baumwollwebware, aber es ging DEUTLICH besser. Bei den kleinen Puschen muss man ja eh langsam und mit bedacht nähen, so dass es nicht stört, wenn es dann doch mal hängt. Man merkt es ja direkt.

Für das zweite Paar verwendete ich ein Webband, in das ich mich auf einem Kreativmarkt verliebt hatte. Für die Front drehte ich einfach das Leder herum, da mir die „rechte“ Seite des Leders nicht gefiel. Die raue ist aber wie Wildleder und ebenso gut zu verwenden. Und so entstand mein zweites Paar:

Das dritte Paar entstand dann für meinen Bruder, der gerade in den USA Papa geworden war. Ein Stückchen Heimat für den kleinen Neffen:

Anschließend bestellte ich nochmal Leder. Ich hatte Puschen mit Lochleder gesehen und fand die super. Und da ich ja auf Überraschungspakete stehe, bestellte ich direkt ein weiteres Restepaket. Diesmal ein „Mischpaket“. Jaaaa, das war dann auch eine Überraschung. Es war Glitzerleder drin. Ich und Glitzerleder…. Da musste ich schmunzeln. Aber da die Geschmäcker ja verschieden sind, entstand auch daraus Puschen für einen rosa-pinken Totenkopffan:

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Danach ging es wieder dezenter weiter:

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Meine Lieblingspuschen sind die Folgenden. Die Idee sah ich mal im Internet und fand sie super. Außerdem perfekt für das neu erstandene Lochleder!

Und hier nochmal alle Puschen zusammen. Es werden sicher noch viele folgen! Sie sind schnell genäht, im freien Handel wirklich teuer (es steckt eben viel Arbeit drin) und die Möglichkeiten sind wirklich grenzenlos. Mein Kopf ist voller Ideen!

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