Unverhoffter Lieblingshosenschnitt

Bei diesem Beitrag möchte ich mich zuallererst für die schlechten Bilder entschuldigen. Sie sind nur für Whatsapp gemacht worden und demzufolge unscharf. Dafür sind die Farben aber relativ gut erkennbar 😉

Ich wurde gebeten für die Großcousine meines Sohnes eine Hose zu nähen. So eine Mitwachshose mit langen Bündchen. Als ich das Bild sah, erkannte ich sofort das Schnittmuster Dschinni von FeeFee. Eine Hose, die mir wirklich so gar nicht gefällt. Daher tat ich mich dann schwer, das Schnittmuster zu kaufen. Ich bin wirklich gerne bereit, Schnittmuster bzw Ebooks zu kaufen, aber nur für eine Hose? Und die auch noch für jemand anderes? Nee, irgendwie doof. Also musste ich selbst ran. Ich nahm mir als Grundschnitt den Frechdachs. Den kürzte ich dann unten ungefähr 10-15 cm. Den Abschluss des Beines rundete ich ab, so wie bei der Hose Frida von Milchmonster. Unten sollten dann Bündchen dran, ähnlich wie bei der Dschinni.

Da ich keine Ahnung hatte, ob die Hose so auch passt, musste eine Probehose her. Ich nahm mir unifarbenen Jersey und das schlechteste Bündchen, das ich im Schrank fand (ein vermeintliches Schnäppchen vom Stoffmarkt, hübsch, aber leiert sehr aus). Da man bei den Schnitten mit Seitennaht nie weiß wo vorne und hinten ist, habe ich noch schnell aus dem Bündchenstoff  ein Herz appliziert.

Hosen sind ja ratzfatz genäht und 6 Nähte später lag das Probestück vor mir:

Was soll ich sagen? Sowohl Schnitt als auch Farbe fand ich super! Und als mich später ein paar Tragefotos erreichten, war ich verliebt:

Außerdem sieht man ja, wie bequem die Hose ist und wie gut sie sitzt! Und so zögerte ich nicht lang, verkleinerte das selbst erstellte bzw. angepasste Schnittmuster ein wenig und nähte für meinen Sohn zwei Wendehosen. Die gewünschte Hose für das Großcousinchen wurde natürlich auch noch genäht und für einen frisch geborenen Neffen gab es ebenfalls eine.

Bei letzterer (mit dem Simpsons-Stoff) habe ich die Bündchen extra eng gemacht, da ich mich noch erinnert habe, wie mein Sohn anfangs aus jeder Hose rausgerutscht ist, weil er meistens die Beinchen angewinkelt hat.

Und hier noch ein paar Tragefotos von meinem Sohn. Da die Hose immer super sitzt, egal ob beim Robben, krabbeln, stehen, klettern, toben, liegen, getragen werden…. gehört sie mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingshosen. Sie sind entweder in der Waschmaschine oder an meinem Sohn… Ich merke gerade, dass ich davon unbedingt mehr benötige! Spätestens, wenn der Kleine in die Krippe kommt.

Wenn die Eltern Lego lieben

Als mein Bruder Nachwuchs erwartete, war für mich schnell klar, dass der neue Erdenbürger ein cooles Lego-Outfit bekommt. Der Plan war klar: coolen Legostoff besorgen und daraus komplettes Erstlingsset nähen. Tja, wie das mit Plänen rund ums Baby so ist: Der Plan ging nicht auf. Es scheiterte am Legostoff. Ich suchte mich monatelang durchs Internet, führ zu Stoffmärkten, fragte Bekannte im Ausland…. fand aber nur einen Baumwollstoff. Später gab es dann tatsächlich einen Lego-Jersey, allerdings war der knallbunt. Zu bunt für mich.

Also änderte ich den Plan und suchte nach Legoapplikationen. Aber auch hier: Nichts zu bekommen. Schließlich landete ich bei Legowear. Eine Bekleidungsmarke aus dem Hause Lego. Die Motive hier waren aber leider zum einen nicht schön (hauptsächlich Starwars) und zum anderen gab es nichts mit Legomotiv in den kleinen Größen.

Dann plötzlich sah ich ein T-Shirt bei Mamikreisel, einer online Plattform für gebrauchte Kindersachen, und hatte einen neuen Plan. Eine Wendehose für gute und schlechte Tage.

legohose (7).jpg

Eine Wendehose hatte ich bislang noch nie genäht. Aber es gibt eine tolle Anleitung bei olilu.de, die sich eigentlich auf jedes Hosenschnittmuster mit Bündchen anwenden lässt.

Die Köpfe wollte ich ausschneiden und auf den Poppes applizieren. Die Schrift sollte ans Bein vorne genäht werden. Das bedeutete, ich brauchte einen Hosenschnitt, der hinten keine Naht hat. Außerdem sollte die Hose nicht allzu pumpig sein, da die ganz kleinen in diesen Hosen einfach noch ersaufen. Aber es war gar nicht so einfach, eine solche Hose zu finden. Schließlich nahm ich mir das Schnittmuster Frechdachs und nahm am Bruch einige Zentimeter weg. Außerdem machte ich die Rundung außen etwas weniger ausladend. Und so entstand eine wenig pumpige Hose, die hoffentlich gut passt:

Die Naht um die Legoköpfe musste ich zum größten Teil mit dem Handrad machen, um möglichst genau auf der Konturenlinie zu bleiben. Ich muss gestehen, meine Hand tat danach ganz schön weh und ich habe mich mehr als einmal für den Plan verflucht.

Und noch ein flacher Witz zum Schluss…. Der Plan für die WENDE-Hose entstand tatsächlich am Tag der Deutschen Einheit…

Frechdachs mal dezenter

Das Schnittmuster Frechdachs von Lilabrombeerwölkchen ist eigentlich sehr bunt. Jedenfalls wird die Hose gerne bunt gestaltet, was sich aufgrund der Unterteilung und der pumpigen Form aber ja auch anbietet.

Ich persönlich habe sie anders gestaltet. Als großer Cordfan habe ich schönen braunen Breitcord verwendet (meinem Mann nennt das „Opahosencord“, und damit hat er irgendwie recht) und mit einer dezenten Knopfleiste verziert. Die Kombination aus Dunkelblau und Opabraun finde ich persönlich super! Manchmal ist weniger eben mehr.

Aber seht selbst!

Weil das mit Webware so schön geht, habe ich das ganze auch mal mit einem Anzugstoffschnäppchen gemacht. Hier handelt es sich auch um meine erste gefütterte Hose. Leider waren die Beine unten zu eng und auch die Bündchen zu frechdachsCord2schmal. So musste ich die Bündchen erneuern und die Beine weiter machen. Das war am Ende ein ziemliches Gebastel. Mehr als zwei oder dreimal wurde die Hose dann auch nicht getragen. Die Cordhose dagegen ist immernoch im Dauereinsatz! Leider ist sie so langsam zu klein. Mal sehen ob die nächste Lieblingshose aus Breitcord ebenfalls ein Frechdachs wird….